08.07.- ca. 25/28.07.2010 Nordkap-Tour (8er & Alpina)

  • 1. Tourvorschlag für Polarkreis-Nordkap-Tour 2010
     
    1. Tag (Donnerstag 08.07.2010)
    von Essen, Köln, Frankfurt a.M., München reine Fahrzeit je 7 Stunden bzw.circa 700 km

    Nachmittags Anreise über Lübeck oder Berlin bis Fährhafen Rostock (Warnemünde),
    ca. 21:00 Uhr Fahrzeugverladung, Übernachtung an Bord,
    (Anmerkung: Am 08.07.10 keine Abfahrt ab Travemünde)

    2. Tag (Freitag 09.07.2010)
    Schiffsabfahrt gegen 05:00 Uhr, Ruhetag an Bord (auf Wunsch Vollpension)

    3. Tag (Samstag 10.07.2010)
    (Eine Stunde Zeitverlust durch Umstellung auf osteuropäische Zeitzone)

    ca. 07:00 (OEZ) Ankunft im Hafen von Helsinki, „Traditionelles Hafenfrühstück"
    mit Teilnehmern, die über Tallin (Reval) / Estland anreisen.
    Start von Helsinki über E75 - Lahti - Mikkeli nach Varkaus ca. 3,5 Std. 325 km
    Mikkeli: Doppelkreuzkirche von 1816, Hauptquartiermuseum mit Salonwagen
    Varkaus: sehr sehenswertes Museum für mechanische Musik


    4. Tag (Sonntag 11.07.2010) „Ruhetag" in Varkaus ca. 3,0 Std. 250 km
    Rundfahrt durch die mittelfinnische Seenlandschaft
    Orthodoxes Mönchskloster Uusi Valamo (Neu Warlaam) bei Heinävesi 55 km evtl. dort klösterliches Mittagessen
    Heinävesi - Savonlinna (Wasserburg Olavinlinna) 80 km
    (Möglichkeit zur Hochzeit in der Burgkapelle - wer's braucht?)
    Besichtigung des alten Städtchens und der größten und besterhaltenen Wasserburg,
    in der jedes Jahr ein weltberühmtes Opernfestival stattfindet. falls Karten zu bekommen:
    10.07.2010 „Lucia di Lammermoor" von Donizetti
    oder 11.07.2010 Konzert mit Elina Garanca
    oder: Rundfahrt mit historischen Dampfern auf dem Saimaa-See
    Rückfahrt Savonlinna - Varkaus 95 km

    5. Tag (Montag 12.07.2010)
    Varkaus - Kuopio - Kajaani - Pudasjärvi - Ranua ca. 8 Std 500 km
    Ranua: Park mit polaren Pflanzen & Tieren (Elch, Ren, Wolf, Braunbär, Eisbär)
    http://www.ranuawildlife.fi/ sowie zwei Museumsdörfer
    Übernachtung im Hotel Ilveslinna: http://www.hotelliilveslinna.fi/
    oder im Arctic Circle Hotel, Suomutunturi http://www.arcticcircle-hotel.fi

    6. Tag (Dienstag 13.07.2010) ca. 100 km
    Ranua - Rovaniemi: Stadt am Polarkreis, entsprechendes Touristenzentrum,
    Weihnachtsmanndorf, Ausstellung ‘Arktisches Zentrum’


    7. Tag (Mittwoch 14.07.2010)
    Rovaniemi - Inari - Str. 971 - Neiden (Norwegen) - Kirkenes ca. 9 Std. 510 km
    Landschaftlich reizvolle Reise durch Lappland und entlang des Inari-Sees
    Zeitumstellung von OEZ auf MEZ (1 Stunde rückwärts)

    8. Tag (Donnerstag 15.07.2010) „Ruhetag" in Kirkenes ca. 130 km
    Andersgrotte, Grenzlandmuseum, Naturschutzgebiet Pasviktal,
    Evtl. Ausflug nach Murmansk möglich (muss wegen Visum noch geprüft werden)

    9. Tag (Freitag 16.07.2010) „Auf See" - Übernachtung an Bord
    12:45 Abfahrt mit Postschiff der ‘Hurtigruten’ ab Kirkenes (Autotransport)
    Schifffahrt durchs nördliche Eismeer,
    Blick auf ‘Nordkynn’ (Europas nördlichster Festlandpunkt)

    10. Tag (Samstag 17.07.2010) - Nordkap ca. 5 Std. 260 km
    06:15 Ausschiffen in Honningsvag - Fahrt zum Nordkap (Besichtigung) -
    Rückfahrt durch Nordkapptunnel nach Hammerfest

    11. Tag (Sonntag 18.07.2010) „Auf See" - Übernachtung an Bord
    12:45 Abfahrt mit Postschiff der ‘Hurtigruten’ ab Hammerfest (Autotransport)
    Schifffahrt durch nordnorwedische Fjorde, Landgang um Mitternacht in
    Tromsö möglich, Blick auf die Inselgruppe ‘Vesteralen’

    12. Tag (Montag 19.07.2010) „Ruhetag" in Andenes (Insel Andoya) ca. 1,5 Std 75 km
    11:00 Ausschiffen in Risoyhamn, Fahrt durch Insel Andoya nach Andenes
    Bootstour von Andenes zur Beobachtung von Walen
    Ausfahrt bei Mitternachtssonne nach Bleik

    13. Tag (Dienstag 20.07.2010) ca. 5 Stunden 340 km
    Andenes - Sortland - Steinsland - Narvik - Riksgränsen (Schweden) - Abisko
    Tour durch die Inselwelt der Vesteralen, Stadtbesichtigung Narvik (Museum, Bergbahn, Kriegsgräber),
    Überfahrt nach Schweden entlang der berühmten Eisenerzbahn, Abisko-Nationalpark (Skifahren im Juli u.U. möglich)

    14. Tag (Mittwoch 21.07.2010) ca. 7 Std. 490 km
    Abisko - Kiruna - Gällivara/Malmberget - Jokkmokk - Lulea
    Weiterfahrt entlang der berühmten Eisenerzbahn
    Besichtigung des Erzbergwerks in Kiruna oder Malmberget,
    Gammelstad (Stadtgründung von Lulea)

    15. Tag (Donnerstag 22.07.2010) „Fahrtag" ca. 8 Std. 530 km
    Lulea - Umea - Sundsvall
    Umea: Freilichtmuseum Gammlia

    16. Tag (Freitag 23.07.2010) „Fahrtag" ca. 5 Std. 390 km
    Sundsvall - Uppsala - Stockholm - Saltsjöbaden
    Besichtigung der Universitätsstadt Uppsala, Garten des Botanikers Linné
    Übernachtung „wie immer" im Grand Hotel Saltsjöbaden
     
    Im Grand Hotel Saltsjöbaden wird sich die Gruppe wahrscheinlich trennen
    je nach Interessen und Zeitreserven:
    ________
    Zwischensumme: 4.600 km



    18-Tage Tour „S1"
    17. Tag (Samstag 24.07.2010) „Autobahntag" ca. 6 Std. 600 km
    Saltsjöbaden - Jönköping - Malmö (oder Trelleborg)
    abends Einschiffen auf Fähre Malmö - Travemünde (oder Trelleborg - Rostock)

    18. Tag (Sonntag 25.07.2010) circa 6 Stunden bzw. 600 km
    Travemünde (oder Rostock) - Lübeck - Heimatort
     
     
    20-Tage Tour „S2"
    17. Tag (Samstag 24.07.2010) „Ruhetag" ca. 100 km
    Stockholm, Schloss Drottningholm, Stadtzentrum

    18. Tag (Sonntag 25.07.2010) „Ruhetag" ca. 140 km
    Stockholm, Wasa-Museum, Stadtzentrum
    Nachmittags Ausflug nach Mariefred (Schloss Gripsholm)

    19. Tag (Montag 26.07.2010) „Autobahntag" ca. 6 Std. 600 km
    Saltsjöbaden - Jönköping - Malmö (oder Trelleborg)
    abends Einschiffen auf Fähre Malmö - Travemünde (oder Trelleborg - Rostock)

    20. Tag (Dienstag 27.07.2010) circa 6 Stunden bzw. 600 km
    Travemünde (oder Rostock) - Lübeck - Heimatort
     
     
    21-Tage Tour „S3"
    17. Tag (Samstag 24.07.2010) „Ruhetag" ca. 100 km
    Stockholm, Schloss Drottningholm, Stadtzentrum

    18. Tag (Sonntag 25.07.2010) ca. 7 Std. 530 km
    Saltsjöbaden - Örebro - Karlstad - (Norwegen) - Oslo

    19. Tag (Montag 26.07.2010) „Ruhetag" ca. 50 km
    Stadtbesichtigung Oslo, evtl. Treffen mit nowegischen 8er-Freunden

    20. Tag (Dienstag 27.07.2010) ca. 20 km
    Stadtbesichtigung Oslo
    14:00 Einschiffen auf Fähre Olso - Kiel
     
    21. Tag (Mittwoch 28.07.2010) circa 6 Stunden bzw. 700 km
    10:00 Ausschiffen in Kiel -Hamburg - Heimatort



    Hinweis: Alle Zeitangaben sind reine Fahrzeiten ohne Pausen für Mahlzeiten und Besichtigungen!
     
     
     
     
     
    Gesamtstrecke Landweg „S1" .................. 5.800 km
    Gesamtstrecke Seeweg „S1" .....................ca. 2.070 km
    Rostock - Helsinki = ca. 1.030 km
    Kirkenes - Honningsvag = ca. 400 km
    Hammerfest - Risoyhamn = ca. 390 km
    (statt 800 km Landweg)
    Malmö - Travemünde = ca. 250 km
    Reise „S1" insgesamt ................................ca. 7.870 km
    =======
     
    Gesamtstrecke Landweg „S2" ................... 6.040 km
    Gesamtstrecke Seeweg „S2" .....................ca. 2.070 km
    Rostock - Helsinki = ca. 1.030 km
    Kirkenes - Honningsvag = ca. 400 km
    Hammerfest - Risoyhamn = ca. 390 km
    (statt 800 km Landweg)
    Malmö - Travemünde = ca. 250 km
    Reise „S2" insgesamt ............................... ca. 8.110 km
    =======
     
    Gesamtstrecke Landweg „S3" .................. 6.000 km
    Gesamtstrecke Seeweg „S3" .................... ca. 2.440 km
    Rostock - Helsinki = ca. 1.030 km
    Kirkenes - Honningsvag = ca. 400 km
    Hammerfest - Risoyhamn = ca. 390 km
    (statt 800 km Landweg)
    Oslo - Kiel = ca. 620 km
    Reise „S3" insgesamt ............................... ca. 8.440 km
    =======
     
    Verbesserungsvorschläge erbeten!
     
    Gruß: Armin



  • Wau tolle Reise,

    wir waren auch schon am Polarkreis, in Rovaniemi resp. im Arktischen Zentrum während unserer Ausbildung...:grin2:

    Siehe mal hier...







  • Ich hatte einige Wochentage falsch benannt und habe das gerade geändert (fett). Bei dieser Gelegenheit kann ich mal ein Zwischenergebnis bekanntgeben:

    Es wird wahrscheinlich auf die Variante "S2" hinauslaufen. Einige Teilnehmer haben einfach keine Zeit für drei Wochen incl. Oslo.

    Voraussichtliche Teilnehmerzahl 10 - 12 Autos
    davon 8er: mindestens 3 evtl. 5

    aus Deutschland 7 - 9 Autos
    aus Finnland 2 Autos (1x 8er)
    aus Polen 1 Auto (1x 8er)

    Mit den festen Buchungen für Hotels und Fähren beginnen wir Mitte Februar. (Traut sich wirklich niemand aus den Alpenländern mitzufahren? Das Baltikum letztes Jahr ist auch ohne Probleme abgefahren worden.)

    Gruß: Armin

  • Achtung!

    Anmeldeschluss Sonntag 14.03.2010 24:00 Uhr

    Leider müssen wir jetzt sofort die Plätze für die norwegischen "Hurtigruten" Schiffe fest buchen, denn es gibt nicht mehr viele freie Plätze. Wenn sich jemand später zum Mitfahren entscheidet, freuen wir uns sehr, aber können die Schiffspassage nicht garantieren. Na ja, das macht dann rund 1.000 km mehr im heißgeliebten 8er ...

    Noch eine Änderung im Reiseplan:
    Wahrscheinlich wird die Strecke Kirkenes-Nordkap nicht mit dem Schiff, sondern auf dem Landweg gefahren.

    Gruß: Armin

  • So, die Anmeldeliste wird geschlossen. Der letzte Platz unseres Kontingents auf der norwegischen Postschiffslinie "Hurtigruten" ging an meine lieben Nachbarn. Somit nehmen sechs Mitglieder dieses Forums an der Reise teil. Schönes Ergebnis, finde ich.

    @ Kimmo

    Kannst Du irgendwelche Hotels an der Route empfehlen? Oder sollen wir die Hotelbuchungen von Deutschland aus organisieren?

    Gruß: Armin

  • Hallo Armin!

    Ach - unser Neid wird Euch begleiten...
    Es ist soooo schade dass es bei uns nicht geklappt hat.
    Wer ist denn alles dabei?

    Liebe Grüße
    Daggi

    So ist es der Erfahrung gemäß, daß das Gelbe einen durchaus warmen und behaglichen Eindruck mache.
    Das Auge wird erfreut, das Herz ausgedehnt, das Gemüt erheitert, eine unmittelbare Wärme scheint uns anzuwehen.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Tja, Daggi, wir sind auch sehr traurig, dass es bei Euch mit dem Urlaub nicht geklappt hat. Aber im nächsten Jahr machen wir halt einen neuen Versuch, vielleicht mal nicht Richtung Norden.

    Aus diesem Forum sind der harte Kern vom Vorjahr (die Essener, der Dortmunder, ein Posener und wir) sowie die Gießener und Kimmo aus Finnland dabei. Vom Alpina-Forum kommen noch ein Finne, ein Pole (Michael T.) und Marc "Allegos".

    Beste Grüße: Armin

  • So, übermorgen (Donnertag) geht's los. Zuvor heißt es aber, umsichtig und vorausschauend nach dieser Liste zu packen:

    Bedarf: Geld Bier Wein Schnaps Zigaretten Feste Flüssige
    Land: ca.-Kurs Liter Liter Liter Stück Brennstoffe

    Finnland 1:1 110 90 10 (max.80%) 200 viel ! 20 Liter Sprit

    Davon muss viel verbraucht werden, denn wir verlassen die EU nach .....

    Norwegen 1:7 5 3+2 Bier 1 200 10 kg Fleisch, 10 Liter Sprit
    Käse u.dgl.
    Achtung: Kinder dürfen weder Schnaps noch Lebensmittel mitnehmen; deswegen kaufen wir gut und teuer ein und fahren zur EU zurück nach ...

    Schweden 1:10 110 90 10 800 viel,aber 15kg 10 Liter Sprit
    max.Fisch u.ä.

    Spätestens aufm Dampfer viel Nikotin verdampfen, denn es geht nach ...

    Polen 1:4 110 90 10 200 alles! 20 Liter

    Alles was sich auf der Reise im Kofferraum angesammelt hat und aus der Zeit vor 1945 stammt, dürfen wir nicht mitnehmen. Stattdessen bunkern wir evtl. Zigaretten. Und mehr als 10.000 Euro wird keiner von uns dabei haben (oder?) bei der Rückreise nach ...

    Deutschland 1:1 110 90 10 800 alles! 10 Liter

    Na denn, Prost und guten Appetit wünscht:
    Armin

  • Daggi und ich wünschen allen Teilnehmern der Nordkap-Tour eine schöne, pannen/unfallfreie aber doch auf/anregende Zeit. Kommt gesund und munter zurück!


    Liebe Grüße
    Daggi & Micha


    :winkwink::winkwink::winkwink::winkwink::winkwink::winkwink::winkwink:

  • Ans Ende der Welt und wieder zurück...


    Nach 18 Tagen und 6820km im 8er sind wir heute um Tausende Eindruecke reicher und ebensoviele Muenzen aermer wieder am Ausgangspunkt angekommen.


    Das erklaerte Ziel der Reise lag bei 71° 10' 21" und wurde bei beinahe 20°C von der gesamten Truppe erobert.



    Hin- und Rueckweg fanden nicht immer nur auf gut ausgebauten Strassen statt - eine Offroad Impression:



    Ein umfangreicherer Bericht wird in Kuerze folgen!
    Gruesse
    Reinhard

  • Hallo Reinhard,

    willkommen im kühlen und feuchten Oberhessen! Wie warm war es doch am Nordkap!

    Hast Du zufällig für mich noch den Km-Stand bis Saltsjöbaden? Den Rest meiner unübersichtlich gewordenen Fahrstrecke könnte ich mir dann selbst ausrechnen.

    Dank & Gruß: Arminius

  • Nach etwas über 600km Cabriofeeling verließen wir ausgehend von Rostock den trockenen Boden im Konvoi bestehend aus 3x E31 (ein Japaner, ein B12 und einer davon verhindert und auf den Bildern als E39 530D getarnt) sowie 3 weiteren Fahrzeugen aus dem Hause Alpina (E34, E36 Cabrio, E46 Cabrio)



    Die lustige Bootsfahrt führte uns in der Abenddämmerung an Rügen vorbei, zunächst in Richtung Danzig, wo am nächsten Morgen Zeit für ein paar Stunden Landgang war:



    Schon zur frühen Uhrzeit patroullierte dort das lokale Cobra 11 Team und Hinweise auf andere Persönlichkeiten des (vergangenen) öffentlichen Lebens wie Nikolaus Kopernikus oder Daniel Fahrenheit fanden sich an augenfälligen Ecken:



    Ich nutze diese Gelegenheit auch, um Kurzentschlossene nochmals darauf hinzuweisen, dass unsere polnischen E31 Freunde in wenigen Tagen ihr großes 8er Treffen ganz in der Nähe der Sehenswürdigkeiten von Gdansk (Danzig) abhalten werden.


    Ein weiterer Tag auf See brachte uns am nächsten Morgen in Kontakt mit der finnischen Hauptstadt Helsinki, die der eigentliche Startpunkt unserer Rundreise sein sollte:



    Von dort aus ging es mitten hinein in die finnische Seenlandschaft, die recht bald am Beispiel einer alten Holzschleiferei und Pappfabrik in Verla die skandinavische Langsamkeit entdecken ließ.




    Eine für uns vollkommen atypische Entscheidung zu fällen und den Sommerurlaub im hohen Norden zu verbringen, fiel nicht leicht, wurde aber schon an den ersten paar Tagen der Rundreise bestätigt - während in Mitteleuropa die Temperaturen an die 40°C heranreichten, blieb bei uns das elektronische Quecksilber nicht weit vom Polarkreis entfernt bei vergleichsweise kühlen 30°C stehen. Abkühlung fand man zwischenzeitlich auf dem Wasserwege,



    in der Wasserburg Olavinlinna (in der hellen Jahreszeit auch Opernhaus)



    und der weltgrößten Holzkirche in Kerimäki




    Wenn man sich einmal inmitten der ganzen Birken verirrt hat, dann kann man die Gelegenheit wenigstens für ein Gruppenfoto an einem dem Anscheine nach verlassenen Bahnhof nutzen



    Der wind- und wettergegerbte Oberindianer überlässt natürlich auch hier nichts dem Zufall:



    Am Polarkreis in Rovaniemi angekommen, ließen wir die Grotte des dem Anscheine nach ortsansässigen Gutmenschen links liegen und widmeten uns dem eigentlich symbolischen, dort jedoch rein kommerziellen Polarkreis.


    Mal überraschend freizügig,


    mal in Gedanken verloren.


    Kennt noch jemand Lordi? Ja, genau die Krachmacher, die sehr zum Amusement der "Schlagerbegeisterten" vor einigen Jahren den europäischen Sängerstreit für sich entschieden.
    In Rovaniemi gibt es nicht nur einen "Lordi Square", auch das Lordi Rocktaurant ist dort zu finden.




    Ebenfalls in Rovaniemi wurde die Truppe durch einen finnischen E31 mit Kimo und Sari verstärkt und folgte dann mit immerhin drei 8ern dem gelegentlich ungepflasterten Pfad und wenn es sein musste auch schonmal einer Rentierherde



    Hier eine Momentaufnahme des Nordkap-Trosses - Mücken lassen sich nicht gerne fotografieren, sind aber an solchen malerischen Punkten in ausreichend großer Anzahl prompt zur Stelle



    Ein Rentierparkplatz direkt an der finnisch-norwegischen Grenze irgendwo am Inarijärvi



    Ein sicher nicht ganz alltägliches Bild aufgenommen in Kirkenes, in Rufweite zur russischen Grenze



    Die Positionen 4 und 14 auf der Speisekarte sind so wohl nur noch in Japan und auf den Färöer Inseln zu finden:



    Es wurde allmählich etwas schattiger und zwang auch mal dazu eine Alpina Mütze zu tragen



    Im Dreiländereck Finnland/Norwegen/Russland muss man nur einen kleinen Hopser über den Fluss wagen und schon steht man mit beiden Beinen ziemlich sicher im Knast


    Welcher Nationalität dieses Rendviech zugehörig ist? Zumindest befanden wir uns auf norwegischen Staatsgebiet, was auch die uniformierten, mückenresistenten Gebirgsjäger bestätigten.



    Der Weg zurück in die Zivilisation war beschwerlich und so viele 8er wird der in die Wüstenei verschickte Grundwehrdienstleistende dort auch nie wieder sehen.




    Die Elch-Warnschilder stehen nur für die Touristen dort. Der wahre Elch mimt perfekt den faulen Eisbären.



    Vor angeblichen Braunbären wird dort für Touristen auch schon einmal vorsorglich gewarnt, die eigentliche Gefahr geht aber eher von den Schwaden aus der russischen Stadt Nikel aus. Die Berge dahinter sind braun und unbewaldet. Unser geplanter Abstecher nach Murmansk scheiterte an der kapitalistischen Neuorientierung des ehedem sozialistischen Nachbarn.



    Polare multilaterale Störung:
    Armin: ich sehe in Richtung des östlichsten Punktes von Norwegen, genau da im Sonnenuntergang...
    Reinhard: ich seh´ dem Russen ins Auge
    Sari: Poro seiso keskellä tietä!



    Die wilde norwegische Landschaft... ein guter Teil davon fand sich am Auto wieder. Das wird doch nie wieder sauber!



    Ende Teil 1


    Grüße
    Reinhard

  • ...nochmal fast dasselbe Bild, jedoch zu ungewöhnlicher Zeit aufgenommen. Der Zeitstempel sagt 0:50 Uhr. Eigentlich sollte das Thermometer oben rechts noch die eisigen 4°C anzeigen, die zu dieser Stunde kurz vor oder nach Sonnentiefststand herrschten.



    Was sich anfangs recht lustig anlässt, kann auf Dauer ganz schön lästig werden - für uns Mitteleuropäer darf es des Nachts doch gerne auch mal dunkel sein. Kurioserweise findet man an nur wenigen Häusern der Region Rolläden, die zumindest dem Biorhythmus den Eindruck der Nacht gewähren würden.
    In Kirkenes ist die Sonne zwischen dem 20.5. und 22.7. ganztägig über dem Horizont.


    Die EU-Außengrenze kann man dort oben auch ganz zufällig wieder überqueren - zu erhoffen gibt es allerdings nicht viel. Die Preise in diesem Teil von Skandinavien sind länderübergreifend schrecklich. Gelegentlich findet man an den Touristenrouten auch Indianerzelte - diese werden von den ortsansässigen Lappen (Samen) betrieben, ähh, angeblich bewohnt und enthalten in aller Regel lustige Souvenire aus Tierresten oder chinesischen Polymeren.



    So näherten wir uns immer weiter an das noch vor einer Woche so fern erscheinende Reiseziel an.



    Kurz nach dem letzten Zelthalt, mussten wir allerdings einen ungeplanten Stop einlegen, da sich einer der Alpinas als inkontinent erwiesen hatte und seinen Weg allzu verschwenderisch mit Kühlwasser markieren wollte.



    Das Schlimmste befürchtend mussten wir wohl oder übel den untreuen Gesellen in norwegischen Tentakeln zurücklassen - die Hoffnung das Fahrzeug jemals wiederzusehen waren nur gering und die Pleiteadler kreisten schon über unseren Köpfen.



    Die Stimmung konnte davon allerdings nicht nachhaltig getrübt werden.



    Der Mann vom Schleppdienst war bemüht das Problem vor Ort zu lösen, der Ersatzteilhubschrauber bereits in der Luft...



    ...am Ende blieb aber doch nur der traurige Abgang des aquafarbenen B10 3.0 Allrad E34 auf dem Trockendock. Die Kombination Innenausstattung/Außenfarbe ist im übrigen identisch zum US CSI CD00039 mit Teilleder!



    Der weitere kurze Weg ans Nordkap bei Bilderbuchwetter bescherte unerschöpflich Postkartenimpressionen



    ...und Rentiere, die zuletzt sogar in Tunneln auf arglose Autofahrer lauerten



    Warum baut der Norweger mitten ins Nichts eine Hütte und eine Ampel?



    Zum Kassieren natürlich!



    Noch freut sich Zbigniew, denn er weiß noch nicht, dass man auf der Rückfahrt nochmals um dieselbe Summe erleichtert wird
    (145 NOK (ca. 18 EUR) je Fahrzeug inkl. Fahrer + 47NOK (6 EUR) je weitere Person)



    Bezahlt werden muss der Nordkapp-Tunnel, der einen bis 212 Meter unter Meereshöhe bringt und in welchem ausnahmsweise keine Rentiere zu finden waren.



    Hat man diesen Wegezoll erstmal verdaut, kann man sich noch einige Kilometer an der atemberaubenden wenn auch kargen Landschaft erfreuen und mit etwas Glück sogar das Hurtigruten Postschiff beim Auslaufen erwischen




    Das nächste Blechschild lässt dann allerdings nicht lange auf sich warten (ca. 40 EUR je Person)



    So sieht dann die letzte Annäherung an die geographische Landmarke 71° 10' 21" N bei exzellentem Wetter aus



    Der eigentlich nördlichste Punkt des europäischen Festlandes liegt allerdings auf einer benachbarten Landzunge (Knivsjelodden, 71° 11' 08"), die jedoch nur von Leuten, die gut zu Fuß sind erreicht werden kann.



    Am Kap müssen wahrscheinlich selbst die Deckel der Mülltonnen gelegentlich als Souvenir herhalten



    und irgendwie müssen Rentiere entweder gut schwimmen können oder tatsächlich durch den Tunnel gewatschelt sein



    Ein freundlicher Franzose aus Paris wurde zum Kameramann bestimmt und hielt den denkwürdigen Moment nach 3490 km und bei 17.5°C Außentemperatur im Bilde fest


    Grüße an alle Daheimgebliebenen vom Nordkap!



    Ende Teil 2

  • Nach beinahe 3500km Hinweg lag konsequenterweise nochmals plusminus dieselbe Strecke als Rückweg vor uns allen.


    Die nächste Etappe sollte uns in die vereinbarungsgemäß "nördlichste Stadt Europas" Hammerfest führen.


    Ein Wahrzeichen der Stadt ist der Meridianstein, eine überdimensionierte Vermessungslandmarke, die an den Struve Bogen erinnern soll.




    Im Hintergrund sah man bereits aus der Ferne unser nächstes Domizil und Fortbewegungsmittel herangleiten, welches im Hafen von Hammerfest erst einmal einen Powerslide hinzulegen hatte, um in der richtigen Orientierung am Kai zum Stillstand zu kommen.



    Zeitgleich mit dem Ablegen kippte das Wetter von sommerlich auf späten Herbst - dieses sollte uns für den Rest der Reise weitestgehend treu bleiben, so dass sich die Schnee- und gletscherbedeckten Gipfel entlang der norwegischen Küstenlinie in bedrohliches Grau und Schwarz hüllten.




    Exakt um Mitternacht erreichte das Postbootchen die größte Stadt Nordnorwegens Tromsø, welche sich uns bei ansonsten 1250 Sonnenstunden im Jahr nur unter dicken grauen Wolken im Zwielicht präsentierte. Rechts der Brücke steht die "nördlichste Kathedrale der Welt.



    Das Ausschiffen am nächsten Morgen gestaltete sich aufgrund der kuriosen Beladungsweise des Postdampfers wie das Einschiffen eher umständlich




    Der Tag auf der Insel Andoy war eher zum Abhängen und unser Highlight war ein beinahe italienisches Brotkunstwerk und Bier für 11 EUR :laugh:



    Der nächste Tag sollte uns durch weiterhin tieffliegende Wolken aus Norwegen heraus nach Schweden führen.




    an den Erz-Minen von Kiruna vorbei bis ins Skigebiet um Malmberget/Gällivare



    Hier jedoch: kein Schnee - aber auch kein Regen ;)



    und ein Hauch von Sonnenuntergang kurz vor Mitternacht



    Nach Sonnenaufgang, also nur wenige Minuten später, teilte sich dann der Tross in eine Rettungsmission Richtung Norwegen und einen größeren Bummelzug an den Bottnischen Meerbusen.


    Armin, Kuhni und Marc quetschten sich in den B12, um in der Nacht, zusätzlich zu den gerade eben absolvierten 600 km Wegstrecke aus Andenes wieder eine fast ebenso lange Strecke nach Lakselv, unweit vom Nordkapp in Norwegen zurückzulegen. Dort sollte am kommenden Morgen der geflickte B10 Touring wieder aus der Intensivstation des ortsansässigen Reparaturbetriebes entlassen werden und für den nächsten Soforttrip von beinahe 1000 km nach Süden eingesetzt werden, um eine Zusammenführung mit dem Rest der Truppe zu erreichen. Es gab keine sinnvollere Alternative, da die One-Way Mietwagenpreise zwischen 550 und 1000 EUR lagen und der ADAC sich nicht daran interessiert zeigte das Fahrzeug zum Nulltarif nach Deutschland zu überführen ;)



    Unser Weg führte uns über vergleichsweise beschauliche 500 km schwedischer Landstraßen, die sich irgendwie so gar nicht von denen in Norwegen unterscheiden wollten:




    und in deren Verlauf wir dann zwangsweise wieder südlich des Polarkreises gelangten



    Doch halt.... was bewegte sich da links am Straßenrand mit Grazie und Geschwindigkeit eines Betrunkenen?



    Kaum zu glauben, aber sollte uns nach nur 5000 km Fahrt tatsächlich ein echter Elch vor die Linse gewackelt sein?


    Ende Teil 3

  • Natürlich war es ein Elch und wo einer ist, da sind doch sicher auch noch ein paar mehr?



    Och, sind die süß!



    Der mag Kartoffeln...



    und dieser mag Bananen



    Was guckst Du?



    Elchkuchen!



    Kurz vor der Küstenstadt Lulea die "alte Stadt" Gammelstad, ein pittoreskes Dörfchen aus vergangener Zeit, in der sich die Neuzeit jedoch im "Kollektomat" der Kirche - dem vollautomatischen Klingelbeutel - manifestierte.



    Rainers B3 wurde auf dem Parkplatz in der Stadtmitte von Lulea dem Anscheine nach von Elstern heimgesucht - ansonsten gab es aber keine weiteren unerwarteten Verluste zu vermelden. Ganz das Gegenteil war der Fall - noch vor dem eigentlichen Tagesziel in Umea schossen zwei weitere Alpinas auf uns zu und komplettierten das Fahrzeugfeld!



    Am nächsten Morgen durchfuhr uns dann der Schreck... der B10 schon wieder undicht?



    Es war glücklicherweise nur Blumenwasser, doch wurde das täglich mehrfach auftretende Fremdstartritual für den E34 noch um einen Extraposten "E31 hilft E31" erweitert.



    Auch der sparsamste von allen ist irgendwann einmal leer...



    Murmeltiertag am nächsten Morgen



    Auf 6500 km nur anderthalb Liter - Armin war es zufrieden.



    Das Bild könnte wohl von irgendwo in Holland stammen, ist aber in der Universitätsstadt Uppsala entstanden



    Carl von Linné wirkte hier als Mediziner und Botaniker und ist neben Mitgliedern der schwedisch-polnischen Königsdynastie der Vasas in Uppsalas Kathedrale in Stein gefasst.



    Am Abend trafen wir in Stockholms Vorort Saltsjöbaden mit einigen Mitgliedern des schwedischen Alpina Clubs zusammen und am nächsten Tag verabschiedeten wir in melancholischer Stimmung alle Mitfahrer. Wir blieben noch einen weiteren (vollkommen verregneten) Tag in Stockholm um bei zunehmender Wetterdepression als Schlusslichter den Rückweg über Malmö (600km Regen) und Travemünde anzutreten.


    Am Ende des Berichtes gilt unser Dank allen Mitreisenden, die die Tour zu einem absolut tollen Erlebnis und mit Spass und guter Laune auch die nicht ganz so sonnigen Tage erinnernswert werden ließen. Ganz besonderer Dank geht an Kuhni und Armin, ohne deren Organisation und Scouting wir wohl 14 Tage unter freiem Himmel bei Wasser, Brot und Mücken hätten schlafen müssen. Dank geht auch an alle Lappen, die ihre Rentiere nicht anbinden, sonst hätten wir wohl über den ganzen Weg ausschließlich Flora zu sehen bekommen :lol:


    Ich hoffe, dass ein paar der Mitlesenden im Verlaufe der Beiträge das Gefühl bekommen haben, etwas wirklich tolles verpasst zu haben und vielleicht ihren 8er auf einer der Touren der kommenden Jahren dem Konvoi anschließen werden.


    Grüße
    Reinhard

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