Der nächste Morgen sah das 8er Geschwader im Formationsflug den Hausberg der Catanier entlang der Lavaströme erklimmen.
Der schwarze Kegel mag gar nicht so hoch wirken, die Straße den Buckel hinauf führte am Ende den Tross jedoch bis auf knapp 2.000 m ü. NN und schließlich weiter per Seilbahn und Unimog bis nahe an die 3.000 m,
weit oberhalb jeder Vegetation, je nach Wind von mollig warm bis bitterkalt und auf dem üblichen Puderzucker dank des Reizhustens der Woche zuvor auch noch aschefarbener Auswurf.
Vom Ätna aus kurvenreich talwärts geschlängelt führte uns der Weg in ein weiteres bezauberndes Dörfchen - Taormina. Stammt aus dem selben Die-12-schönsten-Postkartenmotive-Kalender wie Capri und ist in der Innenstadt zumindest genau so voll mit einem Unterschied: noch weniger Parkraum. Besucher parken bitte "draußen vor der großen Stadt" (der Rest vom Zitat später....) und nehmen den Bus nach Downtown:
Für diese Ansicht müsste man eigentlich Eintritt nehmen... Dachte sich allerdings auch der neuzeitliche Taorminer (es waren um die 10 EUR)
Ein paar Szenen aus dem prallen Leben mitten auf den Straßen von Catania
Ein Minirenner mit original schraubenlosen, nicht-ganz-zweiteiligen, beinahe BBS Kreuzspeiche-Felgen
Mehr Früchte & Meerfrüchte
Wer in den letzten zwei bis drei Jahren nach CSi´s gesucht hat, ist bestimmt auch schon des Öfteren auf einen Dakargelben gestoßen, der durchaus interessant erscheint, nur um kurz darauf wieder aus dem Rennen zu fallen aufgrund der zurückzulegenden Entfernung für eine Inaugenscheinnahme und der hoffnungsfrohen Auspreisung welche seit knappen drei Jahren dem Markt um mindestens ein Jahr vorauszueilen scheint.
Es handelt sich dabei um CC00825 - ein Fahrzeug, welches zumindest in der Anfangsphase auch als Dressman eingesetzt wurde.
Es wäre vermutlich zu viel gesagt, wenn man unterstellte, dass wir mit offenen Armen und freudestrahlend empfangen worden seien. Man könnte es eher unverbindlich gepflegtes Desinteresse nennen, das nicht weniger als 15,5 potentiellen Kunden entgegenschlug. Immerhin durften wir den Wagen in Augenschein nehmen und unsere 8er vor dem Verkaufsraum sehr zum weitergehenden Desinteresse des Anbieters in hübsch anzusehende Formation bringen. Nachgefragt fielen zum eigentlich unverkäuflichen Fahrzeug und zur Bestätigung des derzeitigen Angebotes die Worte "centocinque mila".
Vermutlich wäre es ebenfalls zu viel verlangt gewesen, den Gelben in die Mitte nehmen zu wollen
Nach diesem kurzen Zwischenstopp ging es bei bestem Wetter und bester Laune weiter quer durch das karge, spätsommerlich vertrocknet wirkende Inselinnere
Hier ein mobiler end-60er - bald 61er. Mit Cowboyhut und Gitarre ginge er auch als ZZ-Topler durch. Die Verwandlung des Fahrzeuges in ein psychedelisches Muletto hat vielerorts zu Terminstau bei Orthopäden aufgrund verdrehter Köpfe und verrenkter Hälse gesorgt
Im Vorüberfahren wurde der Blick immer wieder auf die örtliche Flora und Fauna gelenkt: nach Geld dürstende Leitplankenranken und Parkplatznelken die in der Hitze welken (...hier der zweite Teil des Refrains der bajuwarischen Rock´n´Roller aus den 80ern).
Auch en passant nur Agrigento - einstmals nach Syrakus die zweitwichtigste griechische Stadt auf Sizilien und von J. W. v. Goethe im Verlauf seiner "Italienischen Reise" beschrieben. Im Altertum bereits bis zu 200.000 Einwohner, heute noch etwa 55.000 in den im Hintergrund zu erahnenden Plattenbau-Silos.
Nicht weit davon endlich angetroffen: der Strandurlaub!
Von Marsala, Heimstatt des von Engländern zusammengebrauten gleichnamigen Likörweines, führte der Weg anderntags über schlüpfriger werdenden Asphalt in die Ruinen des direkt am Meer gelegenen Selinunte
Nicht überall waren Absperrungen zu sehen, die einem das Kraxeln verleiden sollten und dort, wo man welche sah, hielt man es eben so wie der Südländer mit den Strichen auf der Straße
... wenn nur im Kofferraum noch Platz für großformatige Keramik gewesen wäre...
Noch ein letztes Luftholen für Folge 6: die Höhle des Falkners und was man sonst noch alles nicht gesehen hat