Bei unserem diesjährigen 8er Ausflug, welcher thematisch zumindest angenähert als Fortsetzung der großen Mittelmeer- und Süditalienreise des vergangenen Jahres angesehen werden könnte, war sowohl der Zeitplan als auch die Größe der Reisegesellschaft eng umrissen.
Mitte Mai starteten insgesamt 8 8er Fans in 4 E31 und einem geschächteten BuBu* zu einem Kurztrip, der uns Stadt und Land der Toskaner ein Stück weit näher bringen, unseren Gaumen verwöhnen und unsere Seele zum Baumeln bringen sollte,
Im Gegensatz zu Johann Wolfgang von G., der ausgangs des 18. Jahrhunderts für eine nicht unerhebliche Zeit inkognito in Italien weilte, reisten wir mal mehr mal weniger kulturversessenen E31-isti mit oft Aufsehen erregenden Kutschen bajuwarischer Provenienz durch die malerische und schon fast sommerliche Toskana.
Mit unserem Reisemobil hätte man sich allenfalls in einem Rapsfeld verstecken können - für ein freundliches Daumen hoch hatten unterwegs nicht wenige Vorbeifahrende Zeit
Gewohnheitsmäßig sind wir eher entspannt unterwegs, für diesen überraschenden Autobahnmitbenutzer hat es dann aber doch gerade gereicht:
Für uns begann die Reise mit einem sehnsuchtsvoll in den Süden blickenden bayerischen Löwen am schwäbischen Meer in Lindau:
Der nächste Tag sah uns frühzeitig bei den Nachbarn in Bregenz Reiseproviant für die Alpenüberquerung aufnehmen. Eine Javagrüne Vignette für die Eidgenossen wurde eigens für uns aufgelegt
Den Berg hinauf macht es keinen Spaß auf den Verbrauch zu schielen, einmal in Richtung Bellinzona am Rollen, wird irgendwann auch einmal der größte Säufer zum modernen Sparfuchs
Mit den Mitreisenden glücklich vereint führte uns der erste gemeinsame Ausflug am nächsten Tag in Richtung des "Torre pendente" in Pisa, der Dank der Ortskenntnis von Micha & Daggi zusammen mit den Vehikeln der Reisegruppe aufs Foto passte - endlich mal wieder ein Bild für die Kategorie "Sehenswürdig"
Dass wir nicht die einzigen Besucher am schiefen Turm waren, kann man sich denken. 5 Grad Neigung sehen außen wie innen nach viel mehr aus
Stärkung nach Wanderung und Platzregen in Montecarlo:
Die zu viel aufgenommenen Kalorien strampelten wir uns später in Lucca wieder von den Rippen und erklommen, um Platz fürs Abendessen zu schaffen auch noch einen bewaldeten Turm von welchem man eine ganz ausgezeichnete Sicht über den Stadtkern von Lucca und die Umgebung genießen konnte:
Im ehemaligen römischen Amphitheater klang der erste Wandertag bei Brot, obszönem Wein und toskanischer Essensfreude aus:
Der nächste Tag sollte als Zwischenziel das "mittelalterliche Manhattan" San Gimignano mit seinen bleistiftdünnen Wolkenkratzern bereithalten, die vor knapp 800 Jahren auch nur dazu dienten zu demonstrieren, wer im Städel wohl "den Längsten" hatte. Von ehemals über 70 Türmen haben bis heute immerhin 15 die Zeitenläufte überdauert.
Auch bei den Bologneser Zeitgenossen sah es anno dunnemals ziemlich spargelig aus:
Auf der Weiterfahrt begegneten wir einer sehr ungewöhnlich erscheinenden Anhäufung alten Blechs, welche (wie dann auch wir) von Paparazzi am Straßenrand ausgiebig aufs digitale Zelluloid gebannt wurde:
Es dauerte eine kleine Weile bis es dämmerte, dass wir gerade gegen den Strich auf der Mille Miglia Strecke fuhren!
Der 20.5. war der dritte Tag der Mille Miglia 2017 und führte von Rom nach Parma durch Siena hindurch und an uns vorbei:
Für uns bedeutete dies zum Ende des idyllischen Ausfluges vor den Pforten des malerischen Siena Eindrücke zu sammeln...
In den Innenstädten der touristenumtosten Townships der Toskana herrscht fast durchgängig kameraüberwachtes Fahrverbot, welches auch bei einem versehentlichen Verstoß zu unangenehmen pekuniären Konsequenzen führt. Eine Anmeldung der Durchfahrt durch den Hotelier ist zwingend erforderlich, um dem Entzug vieler Tausend Lireäquivalente entgehen zu können. Ob man deswegen allerdings durch die Fußgängerzonen brummeln darf, wissen wir bisher noch nicht. Gemacht haben wir es vorsorglich dennoch:
Wo morgens noch Oldies durchknatterten, trommelten und sangen sich abends die Mitglieder der Contrada della Lupa, Sieger des letztjährigen Palio über den Piazza del Campo
Um das Thema zumindest wieder für eine kleine Sekunde auf den E31 zu lenken und nicht nur auf alten Steinen herumzuhämmern, nachstehend eine Aufnahme aus uralten 8er Zeiten, die sicherlich jeder schon einmal zu Gesicht bekommen hat.
Es ist sicher, dass es sich auch bei dieser Aufnahme um den Piazza del Campo in Siena handelt - nicht sicher ist bis heute meine Zuordnung des abgebildeten Fahrzeuges zum Alpina B12 5.7 #1/57.
Natürlich wurde nach solch anstrengendem kulturellem Programm der Abend auch wieder zum Fest der anderen Sinne:
Wird weitergeführt!
Grüße
Reinhard
*BuBu: Buchloer Buckelwal